Wie man Kunden gewinnt

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Ein Jahr intensiv Neukunden akquirieren. Wie jedes Jahr startete ich auch in diesesvoller Tatendrang und neuen Ideen. Es soll das Jahr der Akquise werden, das stand fest. Zuerst aber die Fragen was will ich, wo will ich hin, wie komme ich dahin und was kann ich am besten? Wenns kein Wunschzettel werden soll sind die Fragen auch nach fast zwanzig Jahren Selbständigkeit nicht einfach so zu beantworten. Ziel eins war eine realistische Standortbestimmung. Ziel zwei, mit welchen Massnahmen erreiche ich mein Ziel? So habe ich im Vorfeld viel Zeit und Geld investiert.

Januar
Kann ich potenzielle Neukunden schon anschreiben, oder soll ich noch warten? Eine Frage die mich noch das ganze Jahr begleiten wird. Ich warte noch ein wenig, ich will ja nicht schon zu Beginn des neuen Jahres nerven. Lese nebenbei meine Newsletter. Auf 20 Minuten lese ich, dass ein ansteckendes Virus in Wuhan sein Unwesen treibt, interessiert mich nicht wirklich, ist ja weit weg.

Februar
Jetzt aber. Die ersten bekommen Post von mir. Soll ich eine Woche später noch anrufen? Ja. Vielleicht. Nein! Ich halte mich an meinen Plan und fasse per Mail nach. Rückantworten sind bescheiden, ist ja erst Februar denke ich.

März
Wuhan – interessiert mich jetzt doch. Soll ich jetzt weiter akquirieren oder ist das sinnlos? Ich entscheide mich für sinnlos, kann ja nicht zweimal das selbe schicken. Am 21. März wird mein Jahr der Neukundenakquise definitiv beendet.

April
Immer noch Lockdown. Akquirieren? Nein, ist ja niemand im Büro.

Mai
Schon bald Mitte Jahr und noch kein Neukunde. Langsam werde ich nervös. War meine Standortbestimmung und meine Massnahmen doch ein Wunschzettel? Glaube schon. Mein Umsatz schwächelt stark, eigentlich müsste ich akquirieren, aber wenns niemanden interessiert was nützt es?

Juni
Ich akquiriere wieder. Werbeagenturen sind meine Zielgruppe. Leider hat es auch sie schwer getroffen. Unsicherheiten auf allen Seiten. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und von der habe ich noch viel. Schreibe noch ein paar Agenturen an.

Juli
Habe momentan einige schöne Aufträge. Die Sommerferien stehen vor der Tür. Soll ich jetzt noch Firmen und Agenturen anschreiben? Nein, denke das bringt nichts. Kann ja Ende August wieder. Ende August? Uhii, die Zeit läuft aber schnell.

August
Immer noch Sommerferien, immer noch Corona. Es soll im Herbst eine zweite Welle geben. Gutes Stichwort, ich starte auch meine zweite Akquisewelle. Ist nicht so effektiv wie das Coronavirus, dafür gibt es mir ein gutes Gefühl, dass ich etwas unternehme.

September
Weiter akquirieren? Jep. Jetzt erst recht. Ich werde mutiger, ganz nach dem Motto: wer meine Dienstleistung nicht will verpasst das Beste in diesem Jahr. Ich weiss, das Level im Zwanzigzwanzig war nicht sehr hoch. Erhalte einige Antworten und ein paar tragen sich für meinen Newsletter ein, was mich sehr freut. Ist doch das ganze Prozedere mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Oktober
Ich mache weiter so. Die Auftragslage ist bescheiden, trotzdem habe ich jeden Monat einige schöne Aufträge und blicke immer noch positiv nach vorne. Corona mag ich nicht mehr hören.

November
Ich akquiriere noch einige Direktkunden und widme mich dann dem Projekt Weihnachtskarte. Hatte da eine Idee für eine Karte. Die Rückseite von Hand geschrieben und für jeden einen persönlichen Text. Achtzig Karten habe ich geschrieben, ging länger als ich dachte, hat mir aber grosse Freude bereitet.

Dezember
Ich schreibe noch immer Karten. Akquirieren denke ich bringt angesichts der Lage nichts. Corona treibt noch immer sein Unwesen. 20 Minuten lese ich nicht mehr, dafür habe ich 8 Ausgaben der Weltwoche abonniert. Ins neue Jahr werde ich wieder voller Tatendrang und Ideen starten und weiter akquirieren. Falls sie also meine Minibroschüre im neuen Jahr erhalten oder bereits erhalten haben, kennen sie jetzt meine Beweggründe.

Ich wünsche ihnen einen erfolgreichen Start ins 2021.

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