Die beste Methode um Bilder zu bearbeiten

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Ringen um Aufmerksamkeit.
Sucht man im Internet nach «free photoshop filter» werden bei Google über 30 Millionen Ereignisse angezeigt, auf deutsch immer noch 118 000. Also gibt es sicher für jedes Bild den passenden Filter. Doch was macht ein gutes Bild eigentlich aus? Was spricht uns an? Gehts auch filterfrei?

Es ist wichtig gesehen und vorallem gefunden zu werden. Niemand will in der Masse untergehen, lieber mit der Masse gehen. Instagrammer können davon ein Lied singen. Die Einen nutzen immer den gleichen Farbfilter/Effekt – langweilig oder konsequent? Die Anderen spielen mit verschiedenen Farben und Filtern – kreativ oder konzeptlos?

Der Umgang mit Filtern ist kinderleicht. Unzählige Apps und Plugins sind darauf spezialisiert jedes Bild in alle möglichen und unmöglichen Farbvarianten und Stimmungen zu verwandeln. Und es gibt sie, die Effekte und Filter die Sinn machen. Die, die das Bild und die Stimmung unterstützen und es so interessanter erscheinen lassen. Doch beim Anwenden der Filter merkt man schnell, dass der Gewählte nicht auf allen Aufnahmen gleich gut aussieht. Was bei einem Sujet passt kann beim nächsten wieder anders aussehen.

Der gleiche Filtereffekt bringt auch nur immer den gleichen Bildeindruck wenn die Aufnahme und die professionelle Bildbearbeitung immer gleich ist. Das heisst; vor der Filter-Anwendung muss ein Bildkonzept stehen. Hier kann man natürlich unterscheiden zwischen «Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit fotografieren» oder «ich fotografiere wann ich Lust und Zeit habe».

Falls sie wie ich zu den ersten beiden Kategorie gehören, lohnt es sich konzeptionell zu denken. Was will ich mit meinen Bildern sagen? Was möchte ich damit erreichen? Was schmeichelt dem Produkt und wie kann ich professionelle Produktfotos erstellen? In der Auftragsfotografie und insbesondere bei der professionellen Produktfotografie gilt, sich früh darüber Gedanken zu machen. Muss eine neue Bildwelt erarbeitet werden? Muss ich mich an bereits bestehende Bild- und Farbwelten halten? Müssen die Farben mit dem Original übereinstimmen? Braucht es einen Hintergrund, einen Schatten, wo Schärfe und Unschärfe? Oder bin ich frei in meiner Bild- und Farbgestaltung? Fragen über Fragen.

Zugegeben, das erleichtert die Sache im ersten Augenblick nicht. Hilft aber wenn man diese erst einmal auftragsbezogen beantwortet hat. Ich mache das immer schriftlich, so setze ich mir Leitplanken. Diese helfen mir mein erarbeitetes Bild-, Stimmungs- und Farbkonzept beizubehalten. Wichtig ist, sich daran zu halten. Also lassen sie sich nicht durch andere, schöne Bilder umstimmen. Auch wenn es manchmal schwer fallen kann.

Mein Tipp!
Machen sie verschiedene Testbilder. Fotografieren sie ähnliche Sujets mit unterschiedlichen Einstellungen wie Blende, Belichtungszeit, Lichtstimmung, Aufnahmewinkel etc. Nachdem sie jetzt wissen wie ihre Bilder nach der Bildbearbeitung aussehen, können sie auch mit Effekten und Filtern «pröbeln». Und da sie aus ihrer Vorarbeit schon wissen wie ihr Resultat aussehen soll oder muss, ist die Wahl eines Effektfilters um einiges einfacher. Wenn überhaupt noch nötig.

Die Qualität und ihre konsequente Einhaltung ihrer Vorarbeit ist entscheidend. Stimmt das Rohmaterial können sie aus dem vollen schöpfen. Ein ungenügendes Bild wird aber auch mit allen Filtern nicht besser, nur anders. Das ist wie beim kochen. Sind die eingesetzten Produkte frisch und von bester Qualität, braucht es nur noch ein wenig Salz und Pfeffer. Es braucht keine Geschmacksverstärker, fette Saucen oder sonstige industrielle Zusatzprodukte und auch keine Photoshopfilter, oder doch?

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